Pablo Picasso (Málaga 18811973 Mougins) has been described as a magician of the art of printmaking. This term not only encompasses the unbridled creativity that he developed in this field and in so many others it also refres to his elementary and always surprising formal language, his technical mastery, his craftsmanship and his boundless joy of experimentation. The vital power of his graphic work makes comparisons with Rembrandt and Goya necessary, two role models who the artist expressly references in his own work.
Basically, this magician is determined by an irrepressible tendency to break professional habits, to work unconventionally and to repeatedly try out new things. Fran&çoise Gilot, for example, noted with regard to Picassos collaboration with the experienced printer Tuttin that he often nearly drove this expert to despair: How is a person supposed to print something like this? (...) Its a monstrosity. But in the end (if Pablo had persuaded him enough... ), he always managed to make it work.
Picassos oeuvre of prints comprises more than 2,000 individual works, including etchings and aquatints, lithographs, woodcuts, linocuts and many other techniques.
The almost inconceivable richness and overwhelming expressiveness of Picassos prints remain with him throughout his entire life. He thus repeatedly conquers new domains.
A fascination for the working processes accompanied this artist throughout his entire, inconceivably large oeuvre of prints. This includes, above all, the ever-new tension with every fresh print, the factor of the not quite calculable, that certain independent existence which lies in the essence of the medium. The astonishment begins with the principle of lateral inversion, a principle that is so self-evident and yet always so surprising, and that entails so many other effects. Picasso was, of course, always aware of this central mechanism of effect in all its meaning, although, throughout his life, he faced it without worry, so to speak.
Seen as a whole, Pablo Picassos enormous oeuvre of prints is entirely influenced by the phenomenon of drawing and this with such a dominant intensity that it is otherwise not necessarily given to the medium. The dot and the line are certainly basic elements of most printmaking techniques, but these are actually external markers, formal elements. In Picassos prints, far more and much more significant traits of the drawing character emerge, traits that to a certain extent concern drawing as a form of thought and consciousness. There is, for example, the confrontation of opposing creative possibilities, which are deliberately left without formal unification. The unification of such contradictory forms occurs through the perception of the viewer.
1881 |
Pablo Picasso Ruiz, Sohn von José Riuz Blaco, Maler und Zeichenlehrer, und Maria Picasso y Lopez wird am 25. Oktober in Malaga geboren. |
1891 |
Picassos Vater erhält eine Lehrstelle in einer Stadt an der spanischen Nordwestküste, La Coruna. |
1895 |
Seine Familie siedelt nach Barcelona über, wo sein Vater an der Kunstschule La Lonja ernannt und Picasso im Herbst in den Oberstufenkurs aufgenommen wird. |
1899 |
In Barcelona verkehrt er in dem Café-Kabarett Els Quatre Gats, das bei der literarischen und künstlerischen Avantgarde in Mode ist. |
1900 |
Mit seinem Freund Casagemas reist Picasso nach Paris. Rückkehr nach Spanien zu Weihnachten. |
1901 |
Im Mai zweiter Paris-Aufenthalt, der bis Ende des Jahres dauert. Er lernt Max Jakob kennen. Beginn der Blauen Periode. |
1902 |
Dritter Aufenthalt in Paris, wo Picasso in sehr ärmlichen Verhältnissen lebt. |
1904 |
Im April bricht Picasso erneut nach Paris auf (er verlässt Frankreich in Zukunft nur noch für zeitweilige Aufenthalte im Ausland) und bezieht ein Atelier im Bateau-Lavoir auf Montmartre (einem malerischen, aber schäbigen Bretterbau, der sich an der Place Ravignan, heute Place Emile-Goudeau befand und 1970 leider durch Brand zerstört wurde). Im Herbst begegnet er Fernand Olivier, mit der er bis zum Frühjahr 1912 zusammenlebt. |
1905 |
Beginn der Rosa Periode. Picasso macht die Bekanntschaft des Dichters Guillaume Apollinaire. Ingres' Türkisches Bad wird auf dem Herbstsalon gezeigt. Picasso lernt Gertrude Stein kennen. Im Louvre Ausstellung iberischer Plastiken des 5.-3. Jahrhunderts vor Christus, die bei kürzlichen Grabungen an den Stätten Osuna und Cerro de Los Santos in Südspanien gefunden worden waren. |
1906 |
Im Frühjahr lernt Picasso Matisse kennen. Sommeraufenthalt in Gosol, einem über dem Tal von Andorra gelegenen Katalanischen Dorf. Im Oktober Tod Cézannes, dessen Werke im folgenden Jahr mehrmals ausgestellt werden. |
1907 |
Im Frühjahr lernt Picasso Braque kennen. Von März bis Juli Arbeit an den Demoiselles d'Avignon. Die afrikanische Kunst im Völkerkundemuseum des Trocadéro wird Picasso zur "Offenbarung". Ein junger deutscher Kunsthändler, Daniel-Henry Kahnweiler, mit dem Picasso sein Leben lang sowohl geschäftlich wie freundschaftlich verbunden bleibt, besucht erstmals sein Atelier. |
1908 |
Picassos Malerei wird deutlich von Cézannes Werk geprägt (Geometrisierung der Formen, verstärkte Volumenwiedergabe). Er lebt in La-Rue-des-Bois bei Creil im Department Oise. Im Sommer trifft Picasso erneut den im Jahr zuvor kennengelernten Braque. Ab September Beginn einer tiefen, von gemeinsamem Suchen geprägten Vertrautheit. Braque stellt im November in der Galerie Kahnweiler in Paris aus. Dazu schreibt der Kritiker Louis Vauxcelles: "Er reduziert alles auf geometrische Schemata, auf Kuben." So entstand der Begriff Kubismus. |
1909 |
Sommeraufenthalt in Horta Ebro in Spanien. Picasso arbeitet weiterhin in Anlehnung an Cézanne und führt die Fragmentierung der Form in Facetten weiter. Die Bildthemen bleiben leicht erkennbar. Im September bezieht er ein Atelier am Boulevard de Clichy Nr. 11. |
1910 |
Im Frühjahr beginnt Picasso Bilder, auf denen die Form völlig in kleine flache Teilstücke zersplittert und immer schwieriger erkennbar ist - "Synthetischer Kubismus". Sommer in Cadaquès. |
1911 |
Sommeraufenthalt in Céret (Braque stößt hinzu). Der Saal der Kubisten auf dem Herbstsalon erregt Skandal (doch Braque und Picasso sind nicht vertreten). Picasso beginnt eine Beziehung mit Eva Gouel, die er auf den sie darstellenden Bildern "Meine Hübsche" nennt. |
1912 |
Sommer in Céret, danach in Sourges bei Avignon (Braque stößt hinzu). Im Oktober zieht Picasso in ein neues Atelier am Boulevard Raspail Nr. 242. |
1913 |
März in Céret. Die Kompositionen des Kubismus werden zunehmend flacher, großzügiger. Wiederauftreten der Farbe. Picasso bezieht in ein neues Atelier in der Rue Schloecher Nr. 5 |
1914 |
Am 2. August Kriegserklärung. Braque und Derain werden eingezogen. Im November kehrt Picasso, der den Sommer in Avignon verbracht hat, nach Paris zurück. |
1915 |
Jean Cocteau besucht im Dezember Picasso. Am 14. Dezember stirbt Eva an Tuberkulose. |
1916 |
Im Oktober zieht Picasso nach Montrouge, einem Pariser Vorort. |
1917 |
Im Februar begibt er sich mit Cocteau nach Rom, um am Bühnenbild und an den Kostümen von Parade zu arbeiten, ein vom Russischen Ballett einstudiertes Ballett. Er macht die Bekanntschaft einer Tänzerin der Truppe, Olga Koklowa. Ab November wieder in Paris, zieht Olga zu Picasso nach Montrouge. |
1918 |
Am 12. Juli heiraten Picasso und Olga in der russischen Kirche in der Rue Daru in Paris. Sommeraufenthalt in Biarritz, bei Madame Errazuriz. Am 8. November lernt Picasso André Breton kennen. Am 9. November Tod Apollinaires. Zu Ende des Jahres beziehen die Picassos eine Wohnung in der Rue La Boétie Nr.23. Dezember |
1919 |
Am 3. Dezember Tod Renoirs. |
1920 |
Beginn der sogenannten Klassischen Periode, zu der ihn die Antike und Ingres inspirieren. |
1921 |
Am 4. Februar wird Picassos und Olgas Sohn Paulo geboren. Sommer in Fontainebleau. Während all dieser Jahre arbeitet Picasso für die Bühne: Bühnenbilder und Kostüme, insbesondere für das russische Ballett. |
1924 |
Sommeraufenthalt in Juan-les-Pins. Im Oktober veröffentlicht André Breton das Manifest des Surrealismus. |
1925 |
Neben ruhig-heiteren, vom Kubismus ausgehenden Werken Beginn aggressiver Darstellungen mit furchtbarer Verunstaltung der menschlichen Gestalt. |
1926 |
Im Januar erscheint die Nummer 1 der von Christian Zervos herausgegebenen Cahiers d'art. |
1927 |
Picasso lernt Marie-Thérèse Walter kennen, mit der er bis 1936 ein Verhältnis hat. Sommeraufenthalt in Cannes. |
1928 |
Picasso verbringt den Sommer in Dinhard. |
1929 |
Seine Beziehung zu Olga verschlechtert sich zusehends. |
1930 |
Im Juni kauft Picasso das Schloss von Boisgeloup bei Gisors. |
1931 |
Er schafft fast ausschließlich Skulpturen. Sein Modell ist eindeutig Marie-Thérèse. |
1932 |
Von Juni bis Juli erste Werkschau (236 Werke) in der Pariser Galerie Georges Petit; die Auswahl der Werke trifft Picasso selbst. Im Oktober erscheint der erste Band von Christian Zervos zusammengestellten Werkkatalogs (bis 1978 erscheinen 33 Bände). |
1933 |
Picasso betätigt sich als intensiver Graphiker. Am 1. Juni erscheint die Nr. 1 der Zeitschrift Minotaure mit dem Titelblatt von Picasso. |
1935 |
Im Frühjahr endgültiger Bruch mit Olga, die mit Paulo aus der Rue La Boétie auszieht. Picasso bleibt allein dort. Diese Schwierigkeiten - "die schlimmste Zeit meines Lebens", sagt er später - wirken sich störend auf sein Schaffen aus, er malt nur wenig. Er schreibt zahlreiche Gedichte. Im Juli bittet er seinen in Südamerika lebenden langjährigen Freund Sabartés, zu ihm zu ziehen und sein Sekretär zu werden. Am 5. September Geburt von Maria de la Concepción, genannt Maya, der Tochter Picassos und Marie-Thérèses. |
1936 |
Die Freundschaft zwischen Picasso und Paul Eluard, einem der Dichter der Surrealisten-Gruppe, festigt sich. Eluard stellt Picasso einer jungen Fotografin vor, Dora Maar. Sie wird die Gefährtin des Malers. 18.September Sieg der Volksfront in Spanien. 18. Juli Beginn des Bürgerkriegs in Spanien. |
1937 |
Im Januar findet Picasso ein neues Atelier in der Rue des Grands-Augustins Nr. 7. Am 26. April bombardieren deutsche Flugzeuge über drei Stunden lang die kleine baskische Stadt Guernica. Die sinnlose Tötung der Zivilbevölkerung erschüttert und empört die Welt. Am 1. Mai zeichnet Picasso erste Studien für das große Gemälde Guernica, das er der spanischen republikanische Regierung für den spanischen Pavillon auf der Weltausstellung zugesagt hat. Das Entsetzen über dieses Ereignis bestimmt das Thema. Die Stadt in Flammen, schmerzerfüllte Frauen, aufgeschlitzte Pferdeleiber, toter Soldat. Das ist Guernica, mit dem Picasso seine "Abscheu vor der Militärkaste, die Spanien in einen Ozean der Schmerzen und des Todes gestürzt hat", ausdrückt. Mehr als fünfzig Studien begleiten die Entstehung des Anfang Juni beendeten Gemäldes. Am 12. Juli Einweihung des spanischen Pavillons auf der Weltausstellung in Paris. |
1939 |
Am 13. Januar stirbt Picassos Mutter. Am 1. September übersiedlung nach Royan mit Dora, Sabartés und dessen Frau. Marie-Thérèse und Maya sind bereits dort. Picasso bleibt (von kurzen Parisaufenthalten abgesehen) bis zum Sommer 1941 in Royan. Am 3. September tritt Frankreich in den Krieg ein. Große Werkschau im November im Museum of Modern Art New York |
1941 |
Am 25. August kehrt Picasso nach Paris zurück. Er wohnt in seinem Atelier in der Rue des Grands-Augustins und wendet sich wieder der Plastik zu. |
1942 |
Im Juni greift Vlaminck Picasso in Comedia an: "Pablo Picasso hat sich schuldig gemacht, die französische Malerei in die tödlichste Sackgasse geführt zu haben." Am 20. September erscheint die Nr. 1 von Les Lettres francaises, die Untergrundzeitung der intellektuellen Widerstandskämpfer |
1943 |
Im Mai lernt Picasso Francoise Gillot kennen, die zehn Jahre lang seine Gefährtin wird. |
1944 |
Am 5. Oktober verkündet die Zeitung L'Humanité, dass Picasso der Kommunistischen Partei beigetreten ist. Im Oktober sind auf dem Herbstsalon vierundsiebzig Gemälde und fünf Skulpturen Picassos zu sehen (in diesem Jahr Salon der Befreiung genannt), was heftige Proteste auslöst - sowohl gegen die Malerei als gegen das Politische Engagement des Malers. Picasso hatte noch nie auf einem Salon ausgestellt. |
1945 |
Ab dem Herbst 1945 beschäftigt sich Picasso in der Graphischen Anstalt Mourlot in Paris mit graphischen Technik der Lithographie. |
1946 |
Im August stellt der Konservator des Museums von Antibes, Dor de la Souchère, dem Maler einen Museumsraum zur Verfügung. Picasso arbeitet hier bis November. Etwa zwanzig Werke mit mittelmeerbezogenen Themen entstehen, die an Ort und Stelle bleiben. Das Museum erhält den Namen "Picasso Museum". Sabartés Buch Picasso: Portraits et souvenirs erscheint. |
1947 |
Im Mai schenkt Picasso dem Pariser Musée national d'Art moderne zehn Gemälde. Am 15. Mai Geburt von Claude, dem Sohn Picassos und Francois Gilots. Im Sommer macht Picasso die ersten Keramiken in Vallauris. |
1948 |
Picasso und Francoise beziehen die Villa La Gaulloise in Vallauris. |
1949 |
19. April Geburt von Paloma, der Tochter Picassos und Francoises. |
1950 |
Die Bildhauerei nimmt den beherrschenden Platz in seinem Schaffen ein. Am 25. Juni Ausbruch des Korea-Kriegs. |
1952 |
Am 18. November stirbt Paul Eluard. |
1953 |
Die Beziehungen zwischen Picasso und Francoise haben sich verschlechtert: sie zieht im Herbst mit den Kindern nach Paris. |
1954 |
Im Juni kündigen zwei Bildnisse von "Madame Z" an, dass eine Frau in Picassos Leben getreten ist: Jacqueline Roque. Am 3. November stirbt Matisse. |
1955 |
Am 11. Februar stirbt Olga Picasso. Werkschau im Pariser Kunstgewerbemuseum Juni-Oktober. Im Sommer dreht Clouzot dreht den Film: Das Geheimnis Picasso. Picasso und Jacqueline beziehen die Villa Californie in Cannes. |
1958 |
Im Januar beendet Picasso das Projekt zu einem Wanddekor für die UNESCO in Paris, Der Sturz des Ikarus, der im September angebracht wird. Er kauft im September das Schloss von Vauvenargues zu Füßen des Sainte-Victoire-Gebirges nahe Aix-en-provence, in das er im darauf folgenden Jahr einzieht. |
1959 |
Am 19. September findet die offizielle Einweihung der Kapelle von Vallauris, für die Picasso ein Wanddekor zum Thema Krieg nd Frieden geschaffen hat, statt. |
1961 |
Am 2. März heiraten Picasso und Jacqueline in Vallauris. Im Juni ziehen Picasso und Jacqueline in das Landhaus Notre Dame de Vie in Mougins. |
1962 |
In den folgenden zehn Jahren beschäftigt sich Picasso intensiv mit Graphik |
1963 |
Eröffnung des Picasso-Museums in Barcelona. Am 31. August stirbt Braque. |
1964 |
Francoise Gilots Buch "Leben mit Picasso" und Brasais "Gespräche mit Picasso" erscheinen |
1966 |
Große Werkschau "Hommage à Picasso" im November in Paris, organisiert von Jean Leymarie: Siebenhundert Werke werden gezeigt (hier wird erstmals die Bedeutung des plastischen Werkes erkannt). |
1968 |
Am 13. November stirbt Sabartés: Zur Erinnerung an ihn schenkt Picasso die Bilderserie zum Thema der Meninas dem Picasso-Museum in Barcelona. |
1970 |
Im Sommer Ausstellung jüngster Werke im Papstpalast von Avignon (organisiert von Yvonne und Christina Zervos). |
1971 |
Am 25. Oktober wird zu Picassos neunzigstem Geburtstag in der Großen Galerie des Louvre eine Werksauswahl gezeigt. |
1973 |
Am 8. April stirbt Picasso in seinem Haus Notre-Dame-de-Vie in Mougins. Am 10. April wird er in Vauvenargues begraben. |