Marc Chagall
(Witebsk 1887 - 1985 St. Paul de Vence)
"Le coq violoniste"
Farbige Monotypie auf Japanpapier 1974
67 x 52 cm, Pr. 39,5 x 29,7 cm
sign.
Gérald Cramer 222
[22234]
Marc Chagall
(Witebsk 1887 - 1985 St. Paul de Vence)
"Le coq violoniste"
Farbige Monotypie auf Japanpapier 1974
67 x 52 cm, Pr. 39,5 x 29,7 cm
sign.
Gérald Cramer 222
[22234]
Marc Chagall
(Witebsk 1887 - 1985 St. Paul de Vence)
"Petits paysans II"
(Kleinbauern II)
Farblithographie 1968
60 x 47,5 cm, Abb. 33 x 29 cm
sign. num.
Auflage ca. 75 Exemplare
Mourlot 547
[20026]
Marc Chagall
(Witebsk 1887 - 1985 St. Paul de Vence)
"Poèmes"
Buch mit 24 Farbholzschnitten und Gedichten von Marc Chagall 1968
39,5 x 30,5 cm x 6 cm
sign. num.
Auflage 238 Exemplare
Cramer 74
[22752]
Marc Chagall
(Witebsk 1887 - 1985 St. Paul de Vence)
"Pierrot lunaire"
Farblithographie 1969
76 x 53,5 cm, Abb. 58 x 38 cm
sign. num. bez.
Auflage 75 Exemplare
Mourlot 574
[22824]
Marc Chagall
(Witebsk 1887 - 1985 St. Paul de Vence)
"Le bouquet blanc"
(Der weiße Strauß)
Farblithographie 1969
75 x 54,5 cm, Abb. 60 x 39 cm
sign. bez.
Auflage 75 Exemplare
Mourlot 579
[9495]
Marc Chagall
(Witebsk 1887 - 1985 St. Paul de Vence)
"Les saltimbanques"
(Die Gaukler)
Farblithographie 1969
76,2 x 53,7 cm, Abb. 57,3 x 39,8 cm
sign. num.
Auflage ca. 80 Exemplare
Mourlot 591
[16431]
Marc Chagall
(Witebsk 1887 - 1985 St. Paul de Vence)
"Le bouquet bleu"
(Der blaue Strauß)
Farblithographie 1974
75,7 x 56,8 cm, Abb. 64 x 48 cm
sign. num.
Auflage ca. 64 Exemplare
Mourlot 710
[21077]
Jean Cassou
(1897 Deusto/Bilbao - 1986 Paris)
"Vingt-deux poèmes"
(Zweiundzwanzig Gedichte mit Originalgraphiken)
vollständig illustriertes Buch 1978
39,5 x 29,5 cm x 4,5 cm
sign. num. dat.
Auflage 150 Exemplare
Cramer 107 Chagall Cramer 240 Miró
[23467]
1887 | Marc Chagall wird am 7. Juli als ältestes von 9 Kindern einer einfachen jüdischen Familie geboren. |
1906 | Schüler von Jehuda Ren in Witebsk. |
1907 | Schüler der kaiserlichen Gesellschaft zur Förderung der Künste in St. Petersburg. |
1908 | Schüler von Léon Bakst. |
1910 | Abreise nach Paris, bezieht dort ein Atelier. |
1911 | Teilnahme am "Salon des Indépendants". Bekanntschaft mit Apollinaire, Cendrars, Jacob, Delaunay, Léger, Modigliani, Archipenko. |
1913 | Lernt durch Apollinaire Herbert Walden kennen. |
1914 | Erste Ausstellung in der Galerie "Der Sturm" in Berlin. Weiterreise nach Witebsk, wird dort vom Krieg überrascht. |
1915 | Heiratet Bella Rosenfeld und zieht mit ihr nach St. Petersburg. Ausstellung in Moskau. |
1916 | Geburt der Tochter Ida. |
1917 | Oktoberrevolution, Rückkehr nach Witebsk. |
1918 | Ernennung zum Kunstkommissar für das Gouvernement Witebsk, gründet Kunstakademie. |
1920 | übersiedlung nach Moskau. Wandgemälde und Bühnenbilder für das Jüdische Theater. |
1921 | Beginnt mit Autobiographie "Mein Leben". |
1922 | Chagall verläßt Rußland. Lernt bei Hermann Struck in Berlin die Technik des Radierens. Schafft im Auftrag von Paul Cassirer 20 Radierungen für "Mein Leben". Erste Lithographien und Holzschnitte. |
1923 | Ankunft in Paris. Beginn der Arbeit an den Radierungen für Golos "Die toten Seelen" im Auftrag von Vollard. |
1924 | Erste Retrospektive in Paris. |
1925 | Auftrag von Vollard "La Fontaines Fabeln" zu illustrieren. Arbeit an den Blättern für "Die sieben Todsünden". |
1926 | Erste Ausstellung in New York. |
1927 | Gouachen für die geplante Mappe "Cirque Vollard", ein Projekt, welches erst Jahrzehnte später verwirklicht wird. |
192831 | Arbeit an den 100 Radierungen zu den Fabeln. Nach Fehlschlagen der Versuche Farbradierungen zu schaffen, Beschluß auf die Farbe zu verzichten. |
1931 | Auftrag Vollards das Alte Testament zu illustrieren. Hierzu Reise nach Palästina. |
1932 | Reise nach Holland um Rembrandts graphisches Werk zu studieren. |
1933 | Retrospektive in der Kunsthalle in Basel. Verbrennung seiner Bilder in Mannheim. |
1937 | Chagall wird französischer Staatsbürger. |
1939 | Erhält den Carnergie-Preis. Der Ausbruch des Krieges unterbricht die Arbeit an den Radierungen für Bibel, nachdem Chagall seit 1931 66 der insgesamt 105 Platten radiert hat. |
1941 | Reise in die USA auf Einladung des Museums of Modern Art in New York. |
1942 | Sommeraufenthalt in Mexiko. Ausstattung des Balletts "Aleko". |
1944 | Tod seiner Frau Bella. |
1945 | Bühnenbilder und Kostüme für das Ballett "Der Feuervogel". |
1946 | Erste Farblithographie für "Arabische Nächte". |
1948 | Rückkehr nach Frankreich. Internationaler Preis für Graphik auf der Biennale in Venedig. |
1950 | Bekanntschaft mit Fernand Mourlot und Charles Sorlier. Beginn der jahrzehntelangen Zusammenarbeit im Atelier Mourlot. Umzug nach Vence, erste Keramiken. |
1951 | Zweite Reise nach Israel. |
1952 | Heiratet Valentine (Vava) Brodsky. Reise nach Griechenland. |
1954 | Zweite Griechenlandreise, Beginn der Arbeit an den Lithographien zu "Daphnis und Chl". Farblithographien für "Paris-Zyklus". |
1956 | Bibel erscheint bei Tériade. Chagall schafft 17 Farblithographien für Revue Verve Nr. 33/34. |
1957 | Ausstellung des graphischen Werkes in der Bibliothèque National in Paris. Eröffnung des Chagall-Hauses in Haifa. |
1958 | Ausstattung des Balletts "Daphnis und Chl" für die Pariser Oper. Glasfenster für die Kathedrale in Metz. |
1959 | Ehrendoktor der Universität Glasgow. Ehrendoktor der Brandeis University. Wandbild für das Foyer der Frankfurter Oper. |
1961 | Das Mappenwerk "Daphnis und Chl" erscheint. |
1963 | Retrospektiven in Tokyo und Kyoto. Deckengemälde der Pariser Oper. |
1964 | Glasfenster für die Vereinten Nationen, New York. |
1965 | Lithographien für "Die Geschichte des Exodus". Dekorationen und Kostümentwürfe für Mozarts "Zauberflöte" und Wandgemälde für die Metropolitan Opera, New York. |
1966 | Mosaiken und Gobelins für das israelische Parlamentsgebäude. |
1967 | "Der Zirkus" erscheint mit 24 Farblithographien. Ausstellung im Louvre. |
1968 | "Poèmes" erscheint bei Cramer mit Chagalls einzigen Farbholzschnitten. Weiteres Glasfenster. Mosaik für die Universität Nizza. |
1969 | Grundsteinlegung für das "Musée National Message Biblique Marc Chagall" in Nizza. |
1970 | Retrospektive des graphischen Werkes in Paris. Glasfenster für das Fraumünster in Zürich. |
1972 | Wandmosaik "Die vier Jahreszeiten" für die First National City Bank in Chicago. |
1973 | Reise nach Moskau und Leningrad. Ausstellung von Lithographien in der Tretiakow-Galerie, Moskau. |
1974 | Graphik-Ausstellung in Dresden und Ostberlin. Farbradierungen zu Aragon, "Celui qui dit les choses sans rien dire". |
1975 | Erscheinen des Mappenwerkes "Odyssée". |
1976 | Wanderausstellung in Japan. |
1977 | Chagall erhält das Großkreuz der Ehrenlegion und wird Ehrenbürger von Jerusalem. |
1978 | Einweihung der Glasfenster in St. Stephan, Mainz. |
1979 | "Die Psalmen Davids" erscheinen. |
1980 | Radierungen "Songes" entstehen. |
1981 | Weitere Fenster für Mainz. Graphik-Retrospektive in Paris. |
1982 | Ausstellung der illustrierten Bücher bei Patrick Cramer, Genf. Retrospektive in Stockholm, Ausstellung bei Pierre Matisse, New York. |
1984 | Retrospektiven im Centre Pompidou, Paris und in der Fondation Maeght, St. Paul de Vence. |
1985 | Letzte Farblithographie "Dem anderen Licht zu". Marc Chagall stirbt am 28. März in St. Paul de Vence. |
Am 7. Juli 1887 in Witebsk, Weißrussland, geboren und am 28. März 1985 in St. Paul de Vence verstorben, gehört Marc Chagall zu den bedeutenden Einzelgängern der Kunst des 20. Jahrhunderts. Mit seinem einzigartigen Bilderkosmos und seiner Farbigkeit hat Marc Chagall ein höchst individuelles Lebenswerk geschaffen.
Chagalls Ikonographie ist geprägt durch seine Herkunft und seine jüdisch-chassidische Denkweise.
Beflügelte Wesen, Menschen, Tiere aber auch Gegenstände schweben durch die Lüfte. Liebespaare, mitunter hinter oder in Blumensträußen halb versteckt, finden sich in seinen Werken. Die Kuh, der Esel, der Ziegenbock, der Hahn und das Pferd (Tiere des "Stetls"), die Häuserreihen von Witebsk (oft auf dem Kopf stehend), Dorfleute und Pferdewagen, die Geige, die Wanduhr, der Baum (Symbol des Lebens), farbenprächtige Blumensträuße und Früchte, Engel oder synonym dafür Vögel (Metapher für Wesen, die sich zwischen den Welten hin und her bewegen), mythologische Tiere (der Fisch, der Löwe, der Phönix), der Maler, das Atelier, die Mutter mit Kind, Zwitterwesen, die Mondsichel (Zeichen für Gott bzw. den Namen Gottes), der Gekreuzigte, der Rabbi, die Thorarollen, die Kerze, der mehrarmige Leuchter, biblische Themen, die Welt des Zirkus, der Eiffelturm, die Seine-Brücken, die Wahrzeichen von Paris ...
Die Gesetze der Schwerkraft scheinen bei Chagall ebenso außer Kraft gesetzt wie die der Zentralperspektive oder der Kausalität. Zu seinen unverwechselbaren Gestaltungsmitteln gehören das selbstverständliche Stehen auf dem Kopf, das Nebeneinander von Kleinem und Großem, das anatomisch Unmögliche. Die Bildinhalte erscheinen immer unter formalen und symbolischen Aspekten zugleich. Raum und Zeit sind in Chagalls Arbeiten aufgehoben, um innere seelische, geistige und spirituelle Zustände darstellen zu können. Charakteristisch für Chagall sind zudem die Farben, die er verwendet. Es sind strahlende lebhafte Farben eine nur ihm eigene Farbigkeit.